Gartenschläfer

Quelle Foto: Echle Naturfotografie


Spurensuche Gartenschläfer in Baden-Württemberg


Wir suchen den Gartenschläfer!

Das Vorkommen des in Europa heimischen Gartenschläfers (Eliomys quercinus) ist in den letzten 20-30 Jahren um ca. 50 % zurückgegangen. Die Art wird mittlerweile in der Roten Liste Deutschlands (2020) als stark gefährdet eingestuft. Mit mehr als 10 % der weltweiten Bestände trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt des Gartenschläfers und seines Lebensraumes.

Im Rahmen des „Bundesprogramms Biologische Vielfalt“ und des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ (www.gartenschlaefer.de) soll die Kenntnis seiner Verbreitung aktualisiert, werden, welche auch Grundlage für zukünftige Schutzkonzepte sein wird. Einen Überblick zum aktuellen bundesweiten Kenntnisstand der Verbreitung liefert die Meldestelle von „Spurensuche Gartenschläfer“ (www.meldestelle.gartenschlaefer.de), wo Interessierte ihre Gartenschläfernachweise deutschlandweit melden können.

Seit November 2020 ist die Arbeitsgruppe Wildlebende Säugetiere Baden-Württemberg e.V. (AGWS; agws-bw.de) für die Erfassung des Gartenschläfers in Baden-Württemberg verantwortlich. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie um Ihre Mithilfe bitten:

1. Haben Sie in den letzten 5 Jahren Gartenschläfer in Baden-Württemberg festgestellt?

2. Sind Ihnen Gartenschläferfunde oder Beobachtungen von anderen Personen gemeldet worden?

Im Rahmen des Projekts sind belegte Gartenschläfernachweise, mit Foto, Video, Pfotenabdruck im Spurentunnel oder als Totfund, von entscheidender Bedeutung. Aber auch Beobachtungen von Personen mit Artkenntnis sind von großer Wichtigkeit. Hier sind eine möglichst genaue Beschreibung des Fundes und dessen Umstände (agws-bw.de/gsibw) für uns wertvolle Informationen.

Bitte teilen Sie uns (kontakt@agws-bw.de) Ihnen bekannte Gartenschläfer-Vorkommen und die genauen Angaben zum Fund/zur Beobachtung (Datum, Koordinaten des Fundorts, Ortsbeschreibung, Lebensraum, Umstände, Name des Finders oder einer Kontaktperson) und fügen Sie – soweit vorhanden – Belege (z. B. Foto, Video) hinzu. Eine Zusammenstellung der benötigten Angaben finden sie hier weiter unten auf der Seite. Mögliche Rückfragen beantworten wir gern.

Tot aufgefundene Tiere sollten wenn möglich schnell eingefroren werden. Informationen zum weiteren Vorgehen bei Totfunden von Gartenschläfern erhalten Sie auch auf unserer Homepage (agws-bw.de/gsibw).

Schließlich möchten wir Sie bitten unsere Anfrage bei Ihnen an die zuständigen Stellen und Personen weiterzuleiten, ebenso an andere Interessierte, die uns mit ihrem Wissen weiter helfen können.

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Mithilfe!

Die Arbeitsgruppe Wildlebende Säugetiere Baden-Württemberg e. V. ist Kooperationspartner für dieses Projekt in Baden-Württemberg. Sie beschäftigt sich v.a. mit der Untersuchung der aktuellen Verbreitung der Gartenschläfer in diesem Bundesland. Dazu werden in Baden-Württemberg in insgesamt 100 Planquadraten eines 10 x 10 km-Rasters jeweils 25 Spurentunnel auf einer Stecke von ca. 500 m ausgebracht. Diese Spurentunnel sind keine Fallen. Die Tiere laufen durch diese Röhren freiwillig hindurch und hinterlassen dabei ihre artspezifischen Pfotenabdrücke. Darüber hinaus werden auch Untersuchungen mit Wildtierkameras durchgeführt.


Möchten Sie einen Gartenschläfer in Baden-Württemberg melden?

Hier finden Sie eine Aufstellung der benötigten Angaben (soweit vorhanden):

Melder/Finder/ Beobachter:

Name

Email

Telefon (optional)

Fundtyp (Lebendsichtung, Nistkastenfund, Fotofalle, Spurentunnel, Totfund, Sonstige)

Fundort (Stadt/Gemeinde, Straße, Nr., Lokalitätsname/Gewann)

Fundumstände

Fundorttyp (Wald, Gebäude, Siedlung, Obstwiese, Gebüsch, Sonstige)

Koordinaten, bevorzugt in Dezimalgrad (Länge, Breite)
oder alternative Koordinatensysteme wie Gauss-Krüger, UTM (Rechtswert, Hochwert)

Beigefügte Belege (Foto, Video, Pfotenabdruck aus Spurentunnel, Sonstige).
Informationen zum weiteren Vorgehen bei Totfunden von Gartenschläfern erhalten Sie hier weiter unten auf der Seite.

Dürfen wir Sie zur Klärung möglicher Fragen kontaktieren? ja/nein

Sie können uns die Angaben formlos per E-Mail zusenden oder die bereitgestellte pdf-Datei verwenden und uns diese als Scan oder Foto per E-Mail zusenden (kontakt@agws-bw.de).


Haben Sie einen toten Gartenschläfer gefunden?

Gartenschläfer werden ab und an von Hauskatzen, Eulen und anderen Beutegreifern getötet und dann nicht gefressen. Oder sie sterben in ungesicherten Regentonnen oder Kellerschächten. Diese toten Tiere können als Untersuchungsmaterial wichtige Informationen liefern.

Ist es möglich, das Tier zu bergen? Wir sind dankbar für jeden geborgenen Fund, der idealerweise gut verpackt im Frost gelagert wird. Bitte gehen Sie dann so vor:

1. Ziehen Sie einen ZIP-Gefrierbeutel über das Tier (möglichst ohne es dabei anzufassen) und verschließen Sie ihn.
2. Beschriften Sie einen Zettel mit Bleistift und folgenden Angaben:

– Gemeinde
– Landkreis
– Geodaten (Koordinaten) und/oder Adresse
– Fundort
– Fundumstände
– Finder*in
– Kontakt (wenn gewünscht)
– Bergungsdatum
– Bemerkungen (z.B. Katze, Marder, …)

3. Stecken Sie Zettel und den Beutel mit dem Gartenschläfer gesondert voneinander in einen weiteren Gefrierbeutel und verschließen Sie ihn gut.
4. Bitte melden Sie sich unter gartenschlaefer@vetmed.uni-giessen.de. Die Projektmitarbeiter*innen organisieren dann einen Transport an die Justus-Liebig-Universität Gießen.

Und bitte tragen Sie Ihren Fund, am besten mit Foto, auf unserer Meldestelle ein.


Zuständigkeitsbereiche

Ulrich Weinhold

Harald Brünner

Joanna Fietz

Franz Langer


Gartenschläfer
Vorderfuß
Fußballen vorn miteinander verbunden (ein Band) Länge ca. 10 mm, Breite 9 mm
Hinterfuß
hinterer Fersenballen meist ohne Abdruck, wenn doch mit Abdruck des Fersenballens, dann ca. 18 mm langer, schmaler Abdruck

Siebenschläfer
Vorderfuß
deutlich über 10 mm lang (ca. 15 mm) und 10 mm breit Anordnung der Sohlenballen kreisrund – wie ein Saugnapfbreite, tropfenförmige Abdrücke der einzelnen Ballen

Haselmaus

Fußabdrücke unter 10 mm dreieckige Ballenabdrücke Zehenballen oft geteilt (zwei Abdrücke der Zehen)